NARRATOLOGISCHE ANALYSE DER DARSTELLUNG DER KRANKHEIT IN DEN WERKEN DER ALTE KÖNIG IN SEINEM EXIL UND IN ZEITEN DES ABNEHMENDEN LICHTS
DOI:
https://doi.org/10.18485/kkonline.2021.12.12.1Ključne reči:
Krankheit, Alzheimer, Krebs, Demenz, AlkoholismusApstrakt
In diesem Beitrag wird untersucht, wie zwei deutschsprachige Autoren das Thema Krankheit darstellen. Beide Texte wurden gleichzeitig veröffentlicht, im Jahr 2011, und beide Werke weisen autobiografische Züge auf. Arno Geiger schreibt in seinem autobiografischen Text Der alte König in seinem Exil über seinen Vater August, der an Alzheimer erkrankt ist und an dessen Betreuung, Versorgung und Pflege sich alle vier Kinder, die getrennt lebende Ehefrau und im Haus lebende Pflegerinnen intensiv beteiligen. Demenz ist nur eine der Krankheiten, an der die Mitglieder der Familie Powileit/Umnitzer in Eugen Ruges Roman In Zeiten des abnehmenden Lichts leiden. Symptome der Demenzerkrankung sind bei Wilhelm Powileit und seinem Stiefsohn Kurt Umnitzer teilweise unterschiedlich und lassen sich mit denen in Geigers Text vergleichen. Ruges Roman ist auch stark autobiografisch geprägt. Er selbst wird durch die zentrale Roman- und Reflektorfigur Alexander Umnitzer vertreten. Der Roman beginnt und endet im Jahre 2001, als bei Alexander eine anscheinend unheilbare Krebserkrankung, das Non-Hodgkin-Lymphom, diagnostiziert wird. Er begibt sich nach der Diagnose auf eine Mexikoreise, nachdem er seinen schwer dementen Vater Kurt hilflos im Haus zurücklässt. Innere Ruhe findet er erst in einem kleinen Ort am Pazifik und diese Ruhe ermöglicht es ihm, über sein Leben, seine Krankheit und den Tod nachzudenken. Die ausgewählten Texte werden nach Kriterien der Narratologie auf der Diskursebene analysiert, wobei die Begriffe: Zeit, Modus und Stimme innerhalb der Textanalyse erläutert und analysiert werden. Im Schlussteil werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede der analysierten Texte diskutiert.